Ein wichtiger Bestandteil des Trainings mit scharfen Schwertern ist der Schnitttest oder Tameshigiri, wie er in Japan genannt wird.
Früher wurde der Schnitttest meistens an bereits exekutierten oder teils an noch lebenden Verurteilten durchgeführt. Doch diese Art von Schnitttest galt mehr dem Testen einer neuen Klinge, als der Verfeinerung der eigenen Technik.
Heutzutage werden speziell gewickelte Matten (Tatami-Omote) aus Igusa-Gras oder Reisstroh benutzt. Beim europäischen Schnitttest wurde vorwiegend normales Stroh verwendet, das entweder ähnlich den Tatami-Omote zusammengerollt oder einfach Büschelweise zusammengebunden wurde.
Sensei Toshishiro Obata sagte einst:
"Bogenschießen und Treffsicherheit werden geübt, indem man auf wirkliche Ziele schießt - folglich sind die Resultate sehr klar. Es gibt vermutlich niemanden auf der Welt, der nur vortäuscht zu schießen und dann hundertprozentig von seiner Treffsicherheit überzeugt ist. Dasselbe gilt für die Schwertkampfkunst; ein Schwertkämpfer kann nicht sicher sein, dass er oder sie gut schneidet, ohne Tameshigiri durchgeführt zu haben. Ohne wirklich Tameshigiri geübt zu haben, ist es dumm zu glauben, dass man gut schneiden könnte."
Dem gibt es nichts mehr hinzuzufügen.